Als 1989 die KP-Regime in Ungarn und der
Tschechoslowakei an Macht verloren bzw. stürzten, sorgte zeitweilig auch ein
österreichischer Politiker für weltweite Schlagzeilen. Es war dies Außenminister
der Republik Österreich, Alois Mock. Medienwirksam durchschnitt er mit seinen ungarischen
und tschechoslowakischen Amtskollegen den Stacheldraht bei Klingenbach bzw. bei
Laa an der Thaya. Was damals wenige wussten: Mock hatte in den Jahren davor
über ein weitgespanntes Netzwerk an (außen)politischen Kontakten wesentlich
dazu beigetragen, dass es überhaupt so weit kommen konnte. Zugleich war Mock
für eine zweite wichtige Weichenstellung verantwortlich. Als ÖVP-Obmann brachte
er zuerst seine eigene Partei, danach auch den zögernden Koalitionspartner auf
EU-Beitrittskurs. Die Ausstellung zeichnet Alois Mocks Wirken in einer
Umbruchszeit nach, in der innerhalb weniger Jahre die Sowjetunion, Jugoslawien
und die Tschechoslowakei von den Landkarten verschwanden und eine neue
politische Ordnung Gestalt annahm.